Die Gesundheitsbehörden in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) haben am 23. April 2022 einen neuen Ebola-Ausbruch in der Stadt Mbandaka in der Provinz Equateur gemeldet. Auslöser war der Tod eines 31-jährigen Mannes am 21. April, der sich mit dem Ebola-Virus infiziert hatte. Der Patient war während eines früheren Ausbruchs in dieser Region gegen Ebola geimpft worden.

Der Patient entwickelte die ersten Symptome am 5. April und wurde eine Woche lang zu Hause gepflegt, bevor er in eine örtliche Gesundheitseinrichtung eingewiesen wurde. Am 21. April wurde er auf die Intensivstation eines Ebola-Behandlungszentrums verlegt, wo er noch am selben Tag starb. Am Montag, den 25. April, starb eine 25-jährige Frau an den Folgen einer Infektion mit dem Ebola-Virus; sie war die Schwägerin des Index-Patienten und gehörte somit zur Gruppe der Hochrisikokontakte.

Derzeit gibt es zwei bestätigte Fälle, und die Quelle des Ausbruchs wird untersucht. Sequenzanalysen von Virusproben des Indexpatienten durch das Institut National de Recherche Biomédicale (INRB) in Kinshasa deuten darauf hin, dass es sich wahrscheinlich um ein neues Spillover-Ereignis aus einem Tierreservoir handelt. Die Demokratische Republik Kongo ist dafür bekannt, dass es in weiten Teilen des Landes ein Tierreservoir für Ebola gibt.

Die WHO unterstützt die Demokratische Republik Kongo bei der Untersuchung von Kontakten, bei Tests und bei der Durchführung von Gesundheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Übertragung. In den kommenden Tagen dürfte die Impfung in der Ausbruchsregion beginnen, da der Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV in den Städten Goma und Kinshasa in der DRK verfügbar ist.

Dies ist der 14. Ausbruch des Ebola-Virus seit 1976 und der 6. seit 2018. Die letzten beiden Ausbrüche in der Provinz Equateur waren 2018 (Signal 3224) und 2020 (Signal 3549).

Quellen:

WHO

ECDC

Promed

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